Heute möchte ich endlich mal wieder Zubehör testen. Der Nachteil bei günstigen Kaffeekapselmaschinen ist es, dass diese meist keinen eigenen Milchaufschäumer haben. Wer dennoch Latte Macchiato und Cappuccino genießen möchte, muss sich eine Alternative überlegen und eventuell einen Milchaufschäumer zulegen. Das Luxus-Modell in diesem Bereich ist wohl der Milchaufschäumer von Severin (SM 9685), welcher mit Induktion arbeitet. Der Milchaufschäumer soll vor allem einfach zu reinigen sein und Milchschaum in diversen Temperaturen perfekt zubereiten. Natürlich glaube ich diese Werbeversprechen nicht einfach, sondern überzeuge mich selber davon. Entschieden habe ich mich für das Modell mit 700 ml Fassungsvermögen. Es gibt von Severin auch noch ein Modell, welches nur 500 ml Fassungsvermögen hat.
Der Preis
Preislich liegt der Severin Milchaufschäumer, in der 700 ml Version, bei ca. 80 Euro. Die 500 ml Variante gibt es für ca. 65 Euro im Handel. Dieses ist schon ein stolzer Preis für ein Gerät, welches wirklich nur zum Aufschäumen von Milch da ist. Da aber eine einfache und bequeme Bedienung, ohne viel Aufwand, versprochen wird, könnte sich die Anschaffung lohnen. Ob der Milchaufschäumer in dieser Preisklasse auch hält was er verspricht wird der Test zeigen. Es gibt schließlich auch einfache Aufschäumer für 10 Euro und Modelle, welche ca. 30 Euro kosten. Der Severin Milchaufschäumer muss sich erst einmal in der Praxis beweisen und zeigen was er kann. Das es sich um das Top-Modell der Milchaufschäumer handelt, steht außer Frage. Das Modell von Severin gibt es übrigens in weiß und schwarz. Ich habe das weiße Modell gewählt.
Der Lieferumfang
Im Lieferumfang enthalten sind einige interessante Dinge. Der Milchaufschäumer hat einen stabilen Standfuß mit einem ausreichend langen Kabel. Auf dieses Standelement, in welchem auch die gesamte Elektronik verbaut ist, kann einfach der Edelstahl-Behälter (700 ml) aufgestellt werden. Dieser ist nicht mit dem unteren Teil verbunden. Dadurch kann dieser besonders einfach gereinigt werden. Bei einigen Milchaufschäumern ist die Elektronik mit dem direkten Aufschäumbehälter verbunden. Dieses erschwert die Reinigung doch erheblich. Hier hat Severin sehr gut mitgedacht. Neben dem Milchaufschäumer mit dem Standfuß ist auch ein Deckel für den Edelstahlbehälter mit dabei. Dieser hat im oberen Teil eine kleine Öffnungsklappe. Diese dient der Zugabe von Beilagen, wie Kakaopulver oder ähnlichem und lässt sich durch einen Drehmechanismus fest verschließen. Im Lieferumfang befinden sich zwei magnetische Einsätze für den Aufschäumer. Der eine Einsatz dient dem Aufschäumen der Milch. Mit dem anderen Einsatz kann einfach nur Milch erwärmt werden. Die beiden Einsätze können aufgrund der Magnete einfach an dem Standfuß sicher angedockt werden und haben dort den perfekten Platz gefunden. An dieser Stelle gehen die beiden Teile nicht verloren. Eine ausführliche Anleitung ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Der Milchaufschäumer ist aber fast selbsterklärend wodurch ein Nachschlagen in der Anleitung nur bei besonderen Fragen von Nöten ist. Der Lieferumfang ist in jedem Fall ausreichend. Ich hätte mir allerdings noch einen kleinen Silikonschaber gewünscht, mit welchem die letzten Reste Milchschaum aus dem Behälter herausgeholt werden können. Dieser ist leider nicht im Lieferumfang enthalten. Das positive Gesamtbild kann der Schaber aber nicht negativ beeinflussen.
Die Funktionen
Die Bedienung des Severin Milchaufschäumers ist sehr innovativ und durchdacht. Nach dem Einstecken in die Steckdose beginnt der Milchaufschäumer an zu piepen und die Lampe für 65°C auf der Vorderseite fängt an zu blinken. Es können folgende voreinstellten Temperaturen gewählt werden: kaltes Aufschäumen, 45°C, 55°C, 60°C, 65°C. Durch Betätigten des Temperaturknopfes auf der Vorderseite können die Temperaturen individuell eingestellt werden. Nach dem Einstellen der gewünschten Temperatur wird der Aufschäumbehälter einfach in den Standfuß gestellt. Jetzt wählt man eines der Aufsätze, je nachdem ob die Milch aufgeschäumt oder nur erwärmt werden soll. Der Aufsatz kann dann einfach in dem Edelstahlbehälter eingelegt werden. Da dieser magnetisch ist, wird dieser sofort kurz über dem Boden festgedockt. Hierfür hat der Edelstahlbehälter eine kleine runde Andockstelle, auf welcher der Einsatz perfekt passt. Ich habe diverse Testberichte zu dem Severin Milchaufschäumer gelesen. Hier hieß es immer, dass der Aufsatz beim Andocken des Milchbehälters abspringt. Dieses ist in meinen Augen totaler Blödsinn. Der Aufsatz hält perfekt im Behälter und springt auch beim nachträglichen Einsetzen nicht ab.
Nach den Vorbereitungen kann Milch in den Behälter eingefüllt werden. Es gibt im Edelstahlbehälter deutliche Markierungen für die minimale und maximale Milchmenge. Je nachdem, ob ein Aufschäumen oder Erwärmen gewünscht ist. Bei zu wenig Milch kann die Milch anbrennen. Die kleine Andockstelle mit dem Aufsatz müssen komplett von Milch eingeschlossen werden, so dass die Aufschrift „MIN“ nicht mehr lesbar ist. Die „MAX“-Anzeige befindet sich ungefähr in der Mitte des Behälters, da die aufgeschäumte Milch deutlich mehr Volumen hat.
Nach dem Einfüllen der Milch kann das Aufschäumen auch schon gestartet werden. Hierfür muss einfach der Schalter unterhalb der Temperaturwahltaste gedrückt werden. Jetzt beginnt der Milchaufschäumer mit dem Aufschäumen der Milch und stoppt irgendwann automatisch.
Das Aufschäumen
Das Aufschäumen der Milch ist wirklich einfach. Wenn alle Vorbereitungen zum Aufschäumen getroffen sind kann es losgehen. Die Milch kann mit und ohne Deckel aufgeschäumt werden. Bei geringen Mengen kann auf den Deckel verzichtet werden. Es schwappt keine Milch aus dem Aufschäumer. Das Aufschäumen funktioniert fast lautlos mit Induktion. Das heißt, dass der magnetische Aufsatz, innerhalb des Edelstahlbehälters, durch Magnete im Standfuß angetrieben wird. Das Aufschäumen und auch das Erwärmen der Milch funktioniert einfach perfekt. Je nach gewählter Temperatur dauert es unterschiedlich lange. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht und die Milch aufgeschäumt ist, stoppt der Milchaufschäumer und signalisiert dieses durch ein kurzes Piepen. Ich habe mit einem Infrarotthermometer gemessen. Es wird tatsächlich erst gestoppt, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Da das Erwärmen auch mit Induktion geschieht, geht dieses dementsprechend schnell vonstatten. Nach der Zubereitung kann der Milchschaum einfach ausgegossen werden. Hierfür hat der Edelstahlbehälter eine Ausgießhilfe, so dass garantiert nichts daneben geht.
Von dem Standfuß geht auch nach der Zubereitung noch ein leises Lüftergeräusch aus. Der Standfuß wird nun ca. 1-4 Minuten, je nach Temperatur, runtergekühlt und schaltet nach den fünf Minuten automatisch ab. Das Lüftergeräusch ist aber nicht laut und nur bei genauem Hinhören wahrnehmbar. Es kann auch erst nach dem Abkühlen erneut Milchschaum zubereitet werden. Das heißt ein schnelles Zubereiten hintereinander ist nicht möglich. Die Abkühlzeit muss abgewartet werden, bevor der nächste Milchschaum produziert werden kann. Dieses ist aber nicht weiter schlimm, da der Behälter ein sehr großes Fassungsvermögen hat und viel Milch auf einmal aufgeschäumt werden kann. Es reicht für mehrere Latte Macchiato oder Cappuccino.
Der Milchschaum
Der Milchschaum ist perfekt. Ich habe Milch mit 1,5 % Fett gewählt, da dieses in der Anleitung empfohlen wird. Der Milchschaum ist nach der Zubereitung noch leicht cremig und in jeder Hinsicht sehr gut geeignet für jede Art von Milchgetränken. Sehr positiv ist auch, dass kein zu harter Milchschaum beim Severin Milchaufschäumer produziert wird. Der Milchschaum ist also nicht zu hart und nicht zu flüssig. Für manch einen ist der Milchschaum vielleicht noch etwas zu cremig. Für mich ist der Milchschaum aus dem Milchaufschäumer einfach perfekt. Ich erinnere mich noch an einen anderen Milchaufschäumer, welcher am Ende wirklich einen sehr steifen Milchschaum produziert hat. Dieses hatte mit Milchschaum nicht viel zu tun und sah eher aus wie Bauschaum. Etwas flüssige Milch ist beim Severin Milchaufschäumer auch noch unten im Behälter. Dieses ist aber nicht weiter schlimm. Insgesamt bin ich von dem Ergebnis des Milchschaums begeistert. Er bleibt auch, trotz des cremigen Zustandes, noch lange erhalten und verschwindet erst nach einigen Minuten in der Tasse ein wenig.
Das Reinigen
Von der Reinigung des Milchaufschäumers bin ich in jeder Hinsicht begeistert. Der Edelstahlbehälter kann einfach in die Geschirrspülmaschine gestellt werden. Ebenso die kleinen magnetischen Einsätze. Aber auch die Reinigung nur mit warmen Wasser unter dem Wasserhahn geht erstaunlich einfach und schnell. Einfach kurz warmes Wasser in den Aufschäumer geben und den Behälter schwenken. Dieses zweimal wiederholen und den Behälter gut abtrocknen. Fertig. Aber auch in der Geschirrspülmaschine funktioniert die Reinigung völlig problemlos. Der Griff des Edelstahlbehälters besteht aus Plastik und ist sicher verschraubt. Der Standfuß mit der Elektronik darf natürlich nicht in die Geschirrspülmaschine. Dieser darf höchstens mit einem feuchten Tuch etwas abgewischt werden. Dieser ist aber im besten Fall, nach der Zubereitung, auch gar nicht verschmutzt und kann direkt wieder in den Wandschrank wandern. Das Kabel lässt sich übrigens auch einfach unter dem Milchaufschäumer aufwickeln.
Fazit
Der Milchaufschäumer von Severin ist eindeutig das Luxus-Modell unter den Milchaufschäumern. Für fast 80 Euro ist das Gerät sicherlich kein Schnäppchen. Jedoch überzeugt das Gerät mit tollem cremigen Milchschaum, einer einfachen Bedienung und einer noch besseren Reinigung. Zudem bietet das Gerät auch die Möglichkeit kalte Milch aufzuschäumen oder die Milch, ohne Aufschäumen, einfach nur zu Erwärmen. Die Induktion arbeitet beim Severin Milchaufschäumer in jeder Hinsicht perfekt. Für alle Genießer des Latte Macchiato oder Cappuccino ist dieser Milchaufschäumer perfekt geeignet und lässt auch keine Kundenwünsche offen. Die strikte Trennung von Milchbehälter und Elektronik runden das positive Gesamtbild dieses Milchaufschäumers ab. Ich spreche für den Milchaufschäumer eine klare Kaufempfehlung aus!
Haben Sie auch schon Erfahrungen mit dem Milchaufschäumer von Severin gemacht? Schreiben Sie jetzt einen Testbericht als Kommentar unter diesen Beitrag und vergeben Sie die Bewertungspunkte.
Tchibo hat so einen Ähnlichen für ca. 60 Euro.
Im Gegensatz z uden meisten Aufschäumern ist es super, dass die Milch“kanne“ abnehmbar ist und in die Spülmaschine kann.
Der Aeroccino von Nespresso arbeitet auch mit Induktion. Den gibt es auch einzeln, in verschiedenen Farben, ist aber recht teuer. Der war damals wesentlich für meine Wahl der Cititz & Milk. Ich schwankte zwischen der C&M und der U-Milk. Jedenfalls bin ich von der Art eines Milchschäumers total begeistert. Es geht schnell, ist leise, lässt sich gut reinigen und der Schaum ist super. Vorher hatte ich jahrelang eine Milchschaumdüse am Vollautomaten, die hat mich genervt.
Ich finde, der Milchschaum wird mit fetter Milch besser. Ist aber auch Geschmackssache. Ich stehe auf „Bauschaum“.
Interessanter Testbericht. Etwas befremdlich ist für mich, dass der Milchaufschäumer einen integrierten Lüfter inne hat. Gerade Lüfter sehe als Verschleißobjekt an.
Gute elektrische Milchaufschäumer gibt es mittlerweile ja zum Glück einige in den Elektroabteilungen.
Leider liegen diese auch preislich im Premiumbereich.
Sollte einmal der Aufschäumer bei meiner Krups-Nespresso seinen Geist aufgeben, wurde mir bei Saturn gesagt, ist man auch dort mit 80,-€uro für ein Ersatzteil dabei.
Persönlich mache ich mir eine Latte Machiatto oder einen Cappuccino mit meiner normalen Kaffeemaschine, die nach dem Heißbrühverfahren arbeitet. Man kann den Kaffee dann zum Ausgleich des Milchschaum stärker dosieren, damit dieser im Gegensatz zu den Kapseln nicht durch den Milchschaum zu sehr verdünnt wird.
Nespresso Kapseln mit Milchschaum sind für mich ein zu teures Vergnügen. Da müsste ich ja gleich drei oder vier Kapseln verwenden.
Also sind Milchaufschäumer durchaus auch eine Alternative für normale Kaffeemaschinen.
Voraussetzung ist: dass die Kaffeemaschine als Basis einen halbwegs guten Kaffee zustande bringt.
Du hast einen schönen Testbericht geschrieben. Ich habe ein Modell von Petra und bin nicht ganz zufrieden. Zwar macht das Gerät schönen Milchschaum aber leider erhitzt sie diesen nicht ausreichend. Beim Versuch, die Milch vorher zu erwärmen, hindert der eingebaute Thermostat das Gerät daran, sich einzuschalten. Erst nach Abkühlung (wie du es auch beschrieben hast) kann es weiter gehen.
Meiner Meinung nach sollte die Heizfunktion von der Schaumfunktion entkoppelt sein. Dann könnte man schneller hintereinander Schaum produzieren und bei Bedarf erhitzte Milch verwenden
Muss ich unbedingt mal ausprobieren! Habe die Milch bislang immer nur direkt in der Tasse aufgeschäumt und bekomme es nicht so hin wie in einem Café. Mit den Tipps in Zukunft wahrscheinlich schon :-))