Der Markt wird zur Zeit von Klon-Kapseln für das Nespresso-System überschwemmt. Immer wieder kommen neue Kaffeekapseln auf den Markt, die sich in irgendeiner Weise doch sehr ähneln. Umso erfreuter war ich, als ich die Nachricht von einer neuen wiederbefüllbaren Kaffeekapsel für Nespresso Maschinen hörte. Wiederbefüllbare Kaffeekapseln schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Die Kaffeekapsel hat den Namen „Mister Barista“ und wurde in Österreich entwickelt. Hinter der Kapsel steckt die Firma Sunday Products. Dort gibt es die Kaffeekapsel als Set auch schon zu kaufen. In naher Zukunft wird es die Kaffeekapsel auch auf dem deutschen Markt zu kaufen geben. Das besondere an der Kapsel ist, dass sie einen Verschluss aus Silikon hat und damit flexibler in den unterschiedlichen Maschinen eingesetzt werden kann. In diesem Test habe ich die Mister Barista Kapsel ausführlich getestet und gehe auch auf die Vor- und Nachteile der Kapsel ein. Wie funktioniert das Befüllen und wie verhält sich die Kapsel in der Maschine.

Der Preis

Verkauft wird die Mister Barista Kaffeekapsel als Set. In dem Set enthalten sind neben der Kaffeekapsel selber auch eine Einfüllhilfe und zwei Silikonverschlüsse. Die Unterschiede der Silikonverschlüsse werde ich später unter dem Punkt Zubereitung näher erläutern. Das Mister Barista Set soll in Zukunft für ca. 15 Euro zu haben sein. Dieses ist ein wahres Schnäppchen, wenn man bedenkt das die Kaffeekapsel immer mit dem Lieblingskaffee oder Espresso gefüllt werden kann. Es sind bis auf den Kaffee keinerlei Folgekosten vorhanden. Durch den geringen Anschaffungspreis lohnt sich die Mister Barista Kapsel schon nach wenigen Anwendungen. Doch kann das Set selber überzeugen?

Die Verpackung

Das Mister Barista Set ist sehr einfach verpackt. Auf einem Pappstreifen sind Kapsel, Verschlüsse und Einfüllhilfe eingeschweißt. Die Verpackung wirkt dadurch etwas billig und lässt die gute Idee wieder etwas verblassen. Auch sonst ist der Pappstreifen eher unspektakulär. Auf der Rückseite befindet sich eine kurze bebilderte Anleitung und eine Beschreibung. Diese ist insgesamt sehr kurz gehalten und enthält nur die wichtigsten Informationen. Also perfekt für alle lesefaulen Menschen. Zu der bebilderten Anleitung selber sucht man vergebens einen Text. Im Großen und Ganzen sind die Bilder aber auch selbsterklärend. Ich hätte mir für die wiederbefüllbare Mister Barista Kapsel aber eine schönere Verpackung gewünscht. Vielleicht wäre das Produkt dann aber auch wieder teurer gewesen. Auf der Vorderseite der Verpackung ist auch eine Patent-Nummer (508887) abgedruckt. Auf der Rückseite ist ein QR-Code aufgedruckt, welcher einen direkt auf den You-Tube Channel von der Entwicklerfirma führt. Dort ist eine Video-Anleitung zur Kapsel zu finden. Hier erfährt man Schritt für Schritt die richtige Verwendung der Kapsel. Als Ergänzung zu der bebilderten Anleitung, welche auf der Verpackung aufgedruckt ist, ist die Video-Anleitung  Pflicht.

Die Kapsel

Die Mister Barista Kaffeekapsel besteht aus Edelstahl. Die zwei beiliegenden Verschlüsse bestehen aus Silikon mit einem Metallring im innern des Verschlusses. Der eine Verschluss ist in schwarzer Farbe und der andere in roter Farbe. Der schwarze Verschluss soll für die Espresso-Zubereitung und der Rote für die Zubereitung von Filterkaffee. Die Verschlüsse haben Durchlassöffnungen in Form von einem eigestanzten Kreuz. Bei dem Espresso-Verschluss sind etwas mehr eingestanzte Löcher im Verschluss. Die Edelstahl-Kapsel hat an der Oberseite viele kleine runde Löcher. Die Seitenwände der Kapsel sind glatt. Die beiliegenden Deckel sind übrigens ein Verschleißteil, welches bei intensivem Gebrauch zweimal im Jahr ausgetauscht werden muss.

Das Befüllen

Bei dem Set ist alles dabei, was für ein gutes Kaffeeergebnis von Nöten ist. Ein kleines zweiseitiges Plastikwerkzeug, als Kapselhalter und zum Stopfen der Kaffeekapsel gehört ebenfalls dazu. Zum Befüllen wird die Edelstahl-Kapsel, ohne Deckel, in das Plastikwerkzeug eingelegt. Dadurch wird aus der Kaffeekapsel ein kleiner Löffel zum Löffeln des Kaffeepulvers. Dieses hat den Vorteil, dass auch, wenn die Kaffeedose schon leerer ist, der Kaffee immer noch ohne Probleme erreicht werden kann. Anschließend wird die Kapsel durch das Pulver gezogen und die Kapsel gefüllt. Nun wird die Kapsel aus der Halterung genommen und mit der anderen Seite der Halterung angedrückt und abgestriffen. Nun wird es Zeit, den Deckel auf der Kapsel anzubringen. Hierfür wird dieser einfach von unten auf die gefüllte Kaffeekapsel gedrückt bis dieser fest hält. Nun kann die Kapsel in die Maschine eingelegt und der Kaffee oder Espresso zubereitet werden. Ich möchte an dieser Stelle auch gleich meine persönlichen Erfahrungen mit dem Befüllen präsentieren. Das Werkzeug funktioniert gut. Allerdings muss beim Befüllen der Kapsel doch einiges beachtet werden, damit am Ende auch ein akzeptabler Kaffee aus der Maschine kommt. Es sollte vor dem Befüllen überprüft werden, wie rum der Silikon-Deckel auf die Kapsel gehört. Der Deckel passt nur von einer Seite auf die Kapsel. Die Seiten des Deckels sind schwer zu unterscheiden und ich hatte mehrmals das Problem, dass ich versucht habe diese falschrum auf die Kapsel aufzudrücken. Hierbei hat sich dann schnell ein Teil des Kaffees aus der Kapsel wieder verabschiedet und ich konnte erst einmal den Deckel vom Kaffeepulver reinigen. Hier hätte ich mir eine Beschriftung auf dem Deckel gewünscht. Nach einigen Versuchen hatte ich dieses zwar raus. Ich habe mich anfangs darüber aber schon ziemlich geärgert. So kann der Spaß an so einer Kaffeekapsel schnell vergehen. Weiterhin ist es wichtig, dass der Deckel wirklich fest auf die Kapsel aufgedrückt wird. Sonst kann es passieren, dass sich dieser in der Maschine löst. Also unbedingt beim Befüllen überprüfen, ob der Deckel fest aufgedrückt ist. Bei meinen Tests habe ich unterschiedliche Kaffeesorten getestet. Ich habe festgestellt, dass der Kaffee beim Befüllen nicht zu stark angedrückt werden darf, da sonst kein Kaffee mehr durch die Kapsel fließen kann. Ich empfehle eher grobkörnigeren Kaffee oder Espresso. Ein bisschen Übung und Experimentiergeist kostet das Befüllen der Kapsel auf jeden Fall.

Die Zubereitung  und die Kompatibilität

Nachdem das Befüllen der Kapsel erledigt ist, habe ich die Kapsel in die Nespresso-Maschine eingelegt. Getestet habe ich die Kapsel in dem älteren Pixie Modell, der Lattissima Plus und der Nespresso U mit automatischem Kapseleinzug. Der Verschlusshebel ließ sich ohne Probleme bei allen Maschinen schließen. Die Kapsel hat sich dabei nicht verklemmt oder sonst irgendwie den Kapseleinzug beschädigt. Auch bei der Maschine mit dem automatischem Kapseleinzug konnte ich in diesem Punkt keine Probleme feststellen. Interessant war anschließend wieder der Brühvorgang selber.
Besonders, wenn ich das Pulver in der Kapsel zu stark angedrückt hatte, gab es hier Probleme. Erst tröpfelten nur einige Tropfen aus dem Kaffeeauslauf, bis schließlich die Pumpe stoppte. Deshalb auch hier noch einmal der Hinweis, dass ein einwandfreier Brühvorgang nur möglich ist, wenn die Kapsel optimal gefüllt ist und das Wasser einwandfrei durch die Kapsel laufen kann. Wenn dieses nicht der Fall ist, befinden sich am Ende nur drei kleine Tropfen Espresso in der Tasse und die Kapsel muss gereinigt und neu gefüllt werden. Dieses hat mich besonders anfangs ziemlich genervt, bis ich schließlich die richtige Menge und den richtigen Kaffee gefunden hatte. Nachdem das richtige Befüllen der Kapsel ausreichend geübt wurde, klappt der Brühvorgang aber mit allen getesteten Maschinen einwandfrei. Der Durchfluss durch die Kaffeekapsel ist zwar etwas geringer, als bei den Original Kapseln, das ist aber nicht weiter schlimm. Auch beim Auswurf der Kapsel selber gab es keinerlei Probleme. Immer, auch bei der Maschine mit automatischem Kapseleinzug, fiel die Kapsel in den Auffangbehälter für die leeren Kaffeekapseln.
Das Kaffeeergebnis war auch in den meisten Fällen absolut zufriedenstellend. Auch die Crema ist mit der Mister Barista Kapsel ausgeprägt und steht den Original Kapseln in Nichts nach. Der Hersteller der Kapsel gibt an, dass die Kapsel mit allen Nespresso Maschinen seit 2003 funktioniert. Auch bei den Maschinen mit dem neuen Anstechmechanismus soll es keinerlei Probleme geben.

Reinigung

Nach der Zubereitung eines Kaffees oder Espresso muss die Kapsel gereinigt werden. Direkt nach der Zubereitung ist die Kaffeekapsel allerdings noch ziemlich heiß. Die Kapsel muss erst kurz Abkühlen. Dann kann die Reinigung beginnen. Die Kapsel ist laut Hersteller spülmaschinengeeignet. Ich würde aber immer eine Reinigung von Hand empfehlen. Zuerst muss das nasse Kaffeepulver aus der Kapsel entfernt werden. Hierfür emfiehlt sich ein Spitzer Gegenstand, um den Kaffee zu lösen. Dieser sollte in den Müll und nicht in den Abfluss kommen. Anschließend kann die Kapsel und der Deckel einfach mit klarem Wasser abgespült und mit einem Küchentuch abgetrocknet werden. Zur erneuten Befüllung muss die Kapsel und der Deckel komplett getrocknet und gereinigt sein. Insgesamt geht das Reinigen der Kapsel schnell von der Hand. Natürlich ist es auch etwas anstrengend nach jeder Kaffeezubereitung die Kapsel erst noch zu reinigen. Mehrere Kaffee oder Espresso hintereinander sind so natürlich nicht, bzw. nur mit sehr viel Aufwand möglich.

Fazit

Die Mister Barista Kapsel ist eine gute Idee.Auch wenn die Verpackung der Kapsel etwas lieblos wirkt, steckt dahinter doch ein ausgereiftes und durchdachtes Produkt. Der Preis ist mit ca. 15 Euro durchaus angemessen. Folgekosten entstehen nur durch das gelegentliche Austauschen der Silikondeckel. Das Befüllen erfordert schon etwas Übung, geht aber von Kaffee zu Kaffee immer schneller von der Hand. Ein großer Vorteil ist, das die Kapsel mit dem Lieblingskaffee befüllt werden kann. Außerdem schont die Kapsel die Umwelt. Was im ersten Moment etwas anstrengend wirkt, erweist sich schnell als ziemlich kostengünstige Alternative zu den teuren Einmalprodukten. Totzdem ist es wie bei allen wiederbefüllbaren Kaffeekapseln für Nespresso Maschinen. Der Komfort bleibt auf der Strecke. Dieses liegt vor allem an der aufwändigen Reinigung nach jedem Brühvorgang. Die Kompatibilität mit allen getesten Maschine war einwandfrei. Insgesamt ziehe ich bei der Kapsel ein positives Fazit. Auch die Idee mit den unterschiedlichen Verschlüssen (rot und schwarz) ist eine hervorragende Idee. Für Umweltliebhaber und Sparfüchse kann die Mister Barista Kapsel durchaus eine Alternative darstellen.
Haben Sie die Mister Barista Kaffeekapsel schon getestet? Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Kapsel? Schreiben Sie ihre Meinung einfach als Kommentar unter diesen Beitrag und vergeben Sie die Bewertungspunkte.

Die Mister Barista Kaffeekapsel im Videotest