Das Thema „Schäden durch Klon-Kapseln“ ist mindestens genau so alt wie dieser Blog und war schon im Jahr 2013, als die ersten „nachgemachten“ Kaffeekapseln für das Nespresso-System auf den Markt kamen, ein heiß diskutiertes Thema. Nachdem das Patent für die Nespresso-Kapseln ausgelaufen war, haben immer mehr Billig-Anbieter mit ihren Kapsel-Klonen auf den Markt gedrückt. Mittlerweile gibt es unzählige Kaffeekapseln für das Nespresso-System zu kaufen – egal ob im Supermarkt, im Discounter oder im Elektrofachmarkt. Der Preis reicht hier von 1,59€ für 10 Kaffeekapseln bis hin zu fast fünf Euro für eine Packung. Ich bin schon seit der ersten Nespresso Alternative mit dabei und habe meine eigenen Erfahrungen mit den sogenannten „Klon-Kapseln“ gemacht. Natürlich möchte ich euch meine persönlichen Erfahrungen nicht vorenthalten und habe mich dazu entschlossen genau zu diesem Thema einen Beitrag zu machen. Denn schon lange hält sich das Gerücht, dass der Anstechmechanismus der Nespresso-Maschine beschädigt wird, wenn nachgemachte Kapseln verwendet werden. Doch ist das tatsächlich so?
Schaden die nachgemachten Kaffeekapseln der Nespresso-Maschine?
Ich durfte über viele Jahre sehr sehr viele Kaffeekapseln in meiner Nespresso-Maschine zubereiten, da ich von vielen die Kapseln für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich kann vorwegnehmen: Die Kapsel-Klone schaden der Nespresso-Maschine nicht! Allerdings gibt es bei den unterschiedlichen Kaffeekapseln schon Qualitätsunterschiede, die zu einem unterschiedlichen Kaffeeergebnis führen. Wer jahrelang die Original Nespresso-Kapseln verwendet hat, könnte eventuell von der ein- oder anderen Alternative enttäuscht werden. Doch das heißt nun nicht, dass alle nachgemachten Kapseln schlecht sind – es lohnt sich aber ruhig mal unterschiedliche Alternativen auszuprobieren. Bei einigen getesteten Klon-Kapseln kam es hin- und wieder zu einem leichten Haken beim Auswurf oder einem etwas langsameren Durchlauf in die Tasse. Doch auch die Hersteller dieser Kapseln haben ihre Kaffeekapseln über die Jahre weiterentwickelt, so dass heute fast alle im Handel verfügbaren Kaffeekapseln bedenkenlos funktionieren. „Schwarze Schafe“ wurden durch zunehmende Kundenbeschwerden aus dem Sortiment genommen und im neuen verbesserten Gewand erneut herausgebracht.
Langzeittest mit Klon-Kapseln
Auf der Verpackung der Kaffeekapseln ist immer der Aufdruck „Nespresso kompatibel„, „für das Nespresso-System geeignet“ oder „kompatibel mit dem Nespresso-System“ zu finden. Über insgesamt vier Jahre habe ich mit einer einzigen Kaffeekapselmaschine regelmäßig Espresso und Lungo zubereitet. Verwendet habe ich hierfür die Nespresso Pixie (von DeLonghi & Krups erhältlich). Funktioniert die Maschine trotz vieler getesteter Kaffeekapseln immer noch einwandfrei? Ja! Ist der Anstechmechanismus beschädigt? Nein! Tatsächlich haben die Klon-Kapseln keinerlei Schäden an der Nespresso Pixie Kapselmaschine angerichtet. Der Langzeittest bei mir hat gezeigt, dass die nachgemachten Kaffeekapseln für das Nespresso-System keinerlei Schäden verursachen. Zumindest bei einer Pixie-Maschine kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass es zu keinerlei Schäden kommt. Die aktuell erhältlichen Kapsel sind so konstruiert, dass diese keine Schäden an den Nadeln zum Perforieren anrichten. Trotzdem sollte natürlich auf ein möglichst gerades und genaues Einlegen der Kapsel geachtet werden. Außerdem sollte der Verschlusshebel NIEMALS mit roher Gewalt oder übermäßiger Kraft geschlossen werden. Auch hielt sich lange das Gerücht, dass Nespresso den Anstechmechanismus verändert habe, um nachgemachte Kapseln vom eigenen System auszuschließen. Wirklich bewahrheitet hat sich das meiner Meinung nach aber nicht. Selbst in der aktuellen Nespresso Lattissima One (Testbericht) funktionieren „Klon-Kapseln“ einwandfrei.
Umweltbelastung durch Kaffeekapseln?
Ein sehr wichtiger Aspekt, der neben der zunehmenden Flut an Kaffeekapseln beachtet werden sollte, ist die Umweltbelastung durch Kaffeekapseln. Es gibt mittlerweile zwar einige biologisch abbaubare Sorten, die als Kapsel-Verschluss nicht mehr auf Aluminium setzen, so dass auch der Umweltaspekt bei Kaffeekapseln immer weniger Thema wird. Andere große Kaffee-Marken setzen allerdings gerade auf Aluminium als Kapselmaterial, da dieses das Aroma am besten in der Kapsel halten kann. Die Zubereitung eines Espresso mit einer Kaffeekapselmaschine sollte deshalb eher die Ausnahme und nicht die Regel sein. Für eine einzige schnelle Tasse habe aber auch ich die Kapselmaschine in den letzten vier Jahren sehr zu schätzen und lieben gelernt. Ich mag es, wenn, nach nicht mal einer Minute, der heiße angenehm duftende Espresso aus meiner Maschine läuft. Dennoch ist auch bei mir, schon alleine aufgrund der Umwelt-Belastung und den Unmengen an Abfall, die durch verbrauchte Kaffeekapseln entstehen, die Zubereitung in der Kapselmaschine die Ausnahme. Mittlerweile gibt es aber auch schon andere Stimmen, welche Kaffeekapseln deutlich positiver gegenüberstehen. Die genaue Portionierung von Kaffee pro Tasse und der damit geringere Verbrauch von Kaffee ist bei Kaffeekapseln ein großer Vorteil. Bei anderen Zubereitungsarten wird oft viel zu viel Kaffee pro Tasse genommen, da eine ganz genaue Portionierung nicht möglich oder sehr schwierig ist.
Eure Erfahrungen mit nachgemachten Kaffeekapseln für das Nespresso-System?
Natürlich würde mich auch eure Meinung zu den nachgemachten Kaffeekapseln für das Nespresso-System interessieren. Ihr könnt eure Erfahrungen gerne als Kommentar unter diesen Beitrag schreiben. Außerdem habe ich eine Umfrage erstellt, wo ihr schnell und einfach abstimmen könnt, ob ihr schon einmal Probleme mit Klon-Kapseln hattet. Ich freue mich auf eine rege Diskussion und eure Meinungen zum Thema Klon-Kapseln und dem Umweltaspekt. Was haltet ihr von dem Argument der geringeren und genaueren Portionierung pro Tasse bei Kaffeekapseln?
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Hallo,
Ich habe leider wohl einen Fall einer beschädigten Maschine erleben müssen. Wenn auch nicht ganz so, wie es wahrscheinlich bei dem Thema erwartet werden würde.
Wir haben damals die wohl mit ersten Nachmache-Kapseln gekauft, die es im Supermarkt gab. Es war irgendeine Bio oder Fair-Marke, die wir im Rewe fanden.
2 Pakete hatten wir, also 20 Kapsel. Diese kauften wir für unsere Krups Citiz & Milk.
Da die Kapseln uns schon nach einer Tasse weder von der Crema, noch vom Geschmack überzeugten, entschieden wir diese nicht mehr zu kaufen.
Wir wollten diese dennoch aufbrauchen, z.B. für Tiramisu.
Die Kapseln waren aber so hart, dass man immer einen extrem starken Druck brauchte um den Hebel umzulegen. Letztendlich war der benötigte Kraftaufwand so groß, dass die Maschine die 20 Kapseln nicht überlebte. Die Kapselführung innen brach irgendwann beim Versuch die Kapsel anzustechen einfach durch. Die Maschine funktionierte nicht mehr und das Kunststoffteil war auch nicht mehr zu retten.
Seitdem haben wir eine neue Maschine und gehen sehr vorsichtig an das Thema Nachmache-Kapsel ran. Die letzten aus Holland waren wieder sehr schwergängig, weswegen wir hier nur 2 Stück getestet haben und zum Wohle der Maschine die restlichen entsorgt haben. Geschmeckt haben sie sowieso nicht…
Ich erinnere mich an die Kapseln, die du dir gekauft hast sehr gut. Tatsächlich sind diese auch bei mir nach wenigen zubereiteten Tassen in den Müll gewandert. Ich könnte hier nun die Kapseln nennen, aber es war auch mit einer der ersten Testberichte hier auf der Seite – lässt sich also nachschauen. Das war aber sicherlich im Jahr 2013 oder 2014?! Seitdem hat sich einiges getan und ich sehe Tag für Tag wie viele Klon-Kapseln meine Pixie wegsteckt.
Ja, es ist lange her. Bevor Lidl und co. diese auch hatten. Und auch wir haben diverse nachgemachten Kapseln mittlerweile getestet (wenn auch nicht die ganz billigen), und die meisten funktionieren meist prima in der Maschine. Die von uns nun zuletzt geholten Kapseln in NL von HEMA jedoch waren wieder sehr hartes Plastik.
Ich finde aber auch, dass die meisten es nicht schaffen einen „runden“ Kaffee zuzubereiten der auch toll aussieht.
Oftmals schmeckt der Espresso der Nachmachkapseln wie Kaffeepulver mit Wasser statt eines fertigen Getränks und die Crema hat mit anschaulich nichts zu tun. Die einzigen mir halbwegs zusagenden Kapseln waren die von Capsa. Selbst Douwe Egberts und Jacobs begeistern mich nicht. Man muss aber auch sagen, dass wir die Kaffees alle schwarz trinken. Mit Milch wird es denke ich ein gutes Ergebnis werden.
Die originalen Sorten sind hingegen fast alle spitze. Wir nutzen ca. 10 verschiedene Originale Sorten, würden dennoch gerne eine gute Alternative haben um mal schnell was nachkaufen zu können wenn z.B. nur der Lungo Decaffenato fehlt.
Ab sofort dürfen Fremdanbieter ja die Original-Aluminium-Kapseln von Nespresso benutzen oder nachbauen, wie das deutsche Patentgericht geurteilt hat… damit dürften sich solche Probleme mit nicht-passenden Kapseln deutlich reduzieren.
Ja, allerdings sind Aluminium-Kapseln auch deutlich teurer. Die Billig-Kapsel-Anbieter werden wahrscheinlich eher nicht auf Aluminium umsteigen.
Für mich besteht das größte Problem in der erhöhten Handkraft bei den Nachbauten. Original geht da bedeutend leichter…
Hast du einen Tipp, welche Kapseln eine ähnlich leichte Kraft benötigen?
Hi Nilz, vielleicht kommt meine Antwort etwas zu spät, aber ich habe das Posting erst jetzt gesehen. Jacobs funktionieren wie die Originale. Ich merke beim Kraftaufwand keinen Unterschied. Das Gleiche gilt auch für L’or, die es in Deutschland leider nicht gibt, aber in Österreich und Italien. Warum nur? Die sind geschmacklich noch wesentlich besser (mein Tipp).
Wir benutzen seit etwa 2,5 Jahre eine Nespresso Kapselmaschine (Fabrikat: DE LONGHI, Typ: EN521). Damit brühen wir pro Tag ca. 6 – 8 Tassen, je etwa zur Hälfte mit Original und Klonkapsel (vorrangig von Aldi).
Vor etwa einem Monat fielen die Originalkapseln nach dem Einlegen sofort durch den Schacht in den Auffangbehälter. Nur wenn die Kapsel manuell – von unten durch den Schacht des Auffangbehälters – festgehalten wurden, ließ sich Klappe/Hebel zum Durchstoßen der Kapseln schließen.
Kurze Zeit später wurde dann die Aluminiumkappe der Kapsel beim Einspannen in den Schacht nicht mehr perforiert, so dass das Brühwasser nicht mehr durch die Kapsel gepresst werden konnte.
Nespresso tauschte im Rahmen des Reparaturauftrages den kompletten Brühkopf. Die Kosten von ca. 100,00 € mussten wir bezahlen, da die Garantiezeit von 2 Jahren um ca. 5 Monaten überschritten war.
Anscheinend ist im neuen Brühkopf auch jetzt was verändert worden, da die Aldi-Kapseln nur noch mit leichter Gewalt in den Schaft eingespannt werden können.
Liegt es nun an den Fremdkapseln oder hat der Gerätehersteller ein Teil in seiner Maschine eingebaut, dass kurz nach Ablauf der Garantie kaputt geht und so teuer ist, dass man überlegen muss, ob man sich nicht – zur Freude des Herstellers – eine neue Maschine kaufen soll.
Vielleicht gibt es ähnliche Erfahrungen.
Rudolf