Bei meinem Urlaub in Österreich habe ich im Kaffeeregal im Supermarkt die Inspresso-Kapseln von Julius Meinl entdeckt. Hierbei handelt es sich um Kaffeekapseln, die mit dem Nespresso-System kompatibel sind. In Deutschland habe ich die Kaffeekapseln noch nirgends gesehen, so dass ich davon ausgehe, dass diese für den österreichischen Markt gedacht sind. Julius Meinl ist ein in Österreich führendes Kaffeeunternehmen, welches unverkennbar durch den Jungen mit Fez als Logo erkennbar ist. Ich habe es mir nicht nehmen lassen und alle vier verfügbaren Sorten in einer Supermarkt gekauft, um sie für euch ausgiebig zu testen. Die Kaffeekapseln von Julius Meinl für das Nespresso-System sind nicht die erste Alternative die ich teste. Ich habe bereits eine ganze Reihe von kompatiblen Kaffeekapseln hier im Blog getestet und vorgestellt.

Preis und Verfügbarkeit

Ich habe die Inspresso Kapseln bisher nur in Österreich gesehen. Dort sind sie in fast jedem Supermarkt zu finden. Es gibt von Julius Meinl aber auch einen Online-Shop, so dass die Kapseln auch bequem bestellt und nach Hause geliefert werden können. Eine Packung der Inspresso-Kapseln kostet 3,90€. In der Verpackung befinden sich immer zehn Kaffeekapseln was einen Kapselpreis von 39 Cent pro Kapsel ergibt. Mit diesem Preis gehören die Kaffeekapseln schon zu den teureren Kaffeekapseln für das Nespresso-System. Ein Preisunterschied zu den Original Nespresso Kapseln ist hier nicht mehr vorhanden, so dass hier nicht gespart werden kann und die Kapsel lediglich eine Abwechslung oder Ergänzung darstellen können. Die Verfügbarkeit im Supermarkt ist hier ein ganz großer Pluspunkt. Für den Preis bekommt ihr hier dafür Kaffee eines großen namenhaften Unternehmens in Österreich, so dass der Preis eventuell schon wieder gerechtfertigt ist. Im direkten Vergleich mit anderen Alternativen, dürften die meisten aber eher zu den günstigeren Kapselvarianten greifen, die es, zumindest auf dem deutschen Markt, in jedem Supermarkt gibt.

Sorten

In dem Supermarkt in Österreich waren leider nur vier unterschiedliche Sorten verfügbar, so dass ich nur diese kaufen konnte. Es gibt von den Inspresso-Kapseln aber insgesamt sechs unterschiedliche Sorten. Mit den verfügbaren Sorten wurde der Grundbedarf an unterschiedlichen Variationen abgedeckt und dürfte für den Otto-Normalverbraucher absolut ausreichend sein. Es gibt zwei Lungo- und zwei Espresso-Varianten. Außerdem steht eine entkoffeinierte Variante und eine Ristretto-Sorte zur Verfügung. Wer nicht groß auf Abwechslung, Variationen und unterschiedliche Intensitäten setzt, dürfte auch mit den verfügbaren Sorten der Inspresso-Kapseln glücklich werden.

Verpackung

Die Verpackung der Julius Meinl Kapseln für das Nespresso-System ist schlicht und einfach gehalten und fällt trotzdem auf. Das erste was bei einem Blick auf die Verpackung ins Auge sticht ist ein weißes Julius Meinl-Logo mit dem Jungen und dem Pez. Dieses hebt sich von der dunklen Grundfarbe der Verpackung auffällig ab. Die linke Seite der Verpackung ist, je nach Sorte, in unterschiedlichen Farben gehalten. So lassen sich die unterschiedlichen Sorten schnell und einfach unterscheiden. Bei allen Verpackungen ist mittig der Sortenname und Kaffeekapsel abgedruckt. Um die Kaffeekapsel liegen einige Kaffeebohnen. Eine Sortenbeschreibung ist auf der Verpackung nicht vorhanden. Stattdessen befindet sich auf der Rückseite ein Hinweis zum Verpackungsinhalt in ALLEN erdenklichen Sprachen. Darunter auch chinesische und russische Schriftzeichen. Linksseitig auf der Verpackung sind dafür einige Informationen zur Herkunft und Zusammensetzung des Kaffees abgedruckt. Anschaulich mit einer Weltkarte dargestellt, kann so direkt gesehen werden, woher der Kaffee stammt. Außerdem sind dort Hinweise zur Intensität, dem Geschmack und der empfohlenen Wassermenge für eine Kapsel abgedruckt. Alles in allem finde ich die rechteckige Verpackung der Inspresso-Kapseln sehr gelungen. Sie spiegelt den Eindruck eines hochwertigen Produkts wider.

In der Verpackung befinden sich beim Lungo 55 Gramm Kaffee, was bei 10 Kaffeekapseln ca. 5,5 g pro Kapsel sind. Beim Espresso/Ristretto ist es minimal weniger. Hier beträgt die Kaffeemenge 53 Gramm pro Packung. Die Verpackung lässt sich über eine Verschlusslasche bequem öffnen. Ein Verschließen der Lasche ist ebenfalls wieder möglich. Die Kapseln liegen alle sehr geordnet, in einem eigenen kleinen Fach, in der Verpackung. Dieses erweckt beim Öffnen einen edlen Eindruck und gibt das Gefühl eines Premium-Produkts. Auf der Innenseite vom Deckel sind schließlich noch die anderen verfügbaren Sorten abgedruckt, die Meinl für das Nespresso-System anbietet. Es strömt beim Öffnen der Verpackung kein Kaffeegeruch aus der Packung oder der Kapsel, was für eine gute Dichtigkeit der Kapsel spricht. So bleibt das Aroma in der Kapsel, auch wenn die Packung über einen längeren Zeitraum gelagert wird.

Kapsel

Die Kapseln bei den Inspresso-Kapseln haben, je nach Sorte, eine unterschiedliche Farbe. So lassen sich die einzelnen Sorten auch hervorragend ohne Verpackung unterscheiden. Der Hauptteil der Kaffeekapsel besteht aus Kunststoff. Der Verschluss der Kapsel besteht aus Aluminium. Auf dem Aluminiumdeckel befindet sich das unverkennbare Meinl-Kaffee-Logo. Die Kapsel hat eine glatte Fläche und weist im oberen Teil kleine Rillen auf. Das gleiche Kapsel-Design hat sich auch bei den Gourmesso Kaffeekapseln bewährt. Die Kaffeekapsel ist relativ fest und lässt sich zwischen zwei Finger nicht ohne weiteres Eindrücken. Es macht den Eindruck als sei der Kaffee in der Kapsel ordentlich gepresst worden. Dieses könnte bei der Kompatibilität Probkeme geben, oder zumindest für einen langsameren Wasserdurchlauf durch die Kapsel sorgen. Bei ähnlich strukturierten Kaffeekapseln gab es bei der Kompatibilität in der Vergangenheit aber keine Probleme.

Kompatibilität

Im Online-Shop von Julius Meinl wird eine spezielle Inspresso Kapselmaschine angeboten, die sich vor allem durch das sehr kompakte Design auszeichnen soll. Die Kapseln sind aber laut Verpackung auch mit vielen gängigen Nespresso-Kapselmaschinen kompatibel. Eine Liste der kompatiblen Kapselmaschinen ist auf der Julius Meinl-Website zu finden. Die Kapsel sollen mit allen seit 2011 hergestellten Nespresso-Kapselmaschinen kompatibel sein. Ich habe die Kaffeekapseln mit der Nespresso Pixie (ca. 2,5 Jahre alt) und der Nespresso Lattissima One (2017) getestet. In keiner der beiden Kapselmaschinen gab es während des Brühvorgangs irgendwelche Probleme. Der Verschlusshebel muss aufgrund der harten Bauweise der Kapsel schon mit etwas mehr Kraft heruntergedrückt werden. Ein richtig gewaltsames Herunterdrücken ist bei den Inspresso-Kapsel jedoch nicht erforderlich.

Auffällig war während des Brühvorgangs der langsame Wasserdurchlauf durch die Kapsel. Zu einem Stoppen der Pumpe aufgrund von zu viel Druck im Innern, gab es aber nie. Auch die Kaffeemenge in der Tasse war nach dem Brühvorgang zu 90% zufriedenstellend. Ich hatte schon das Gefühl, dass, bei einigen Brühvorgängen, immer eine kleine Menge Wasser den Weg nicht in die Tasse gefunden hat. Dieses habe ich während des Tests aber nicht als schlimm empfunden, da die Menge sehr gering war. Die Crema war, auch aufgrund des langsamen Durchlaufs, immer sehr ausgeprägt und fest. Der Auswurf der Kapsel nach dem Öffnen des Verschlusshebels funktionierte einwandfrei. Alles in allem hatte ich, was die Kompatibilität angeht, keine Komplikationen oder Fehlbrühungen. Das Kaffeeergebnis ist hervorragend.

Geschmack

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und ist individuell und bei jedem anders. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen, dass der nachfolgende Abschnitt rein subjektiv nach meinem Geschmack geschrieben ist und nicht die Meinung der großen Masse widerspiegeln muss.

Tatsächlich haben mich die Inspresso-Kapseln geschmacklich überrascht. Besonders die Lungo-Varianten, die bei vielen bisher getesteten Kapsel-Alternativen immer etwas dünn waren, konnten hier durch eine ordentliche Intensität und Vollmundigkeit überzeugen. Die Ristretto-Sorte hat am intensivsten geschmeckt, hatte dabei aber auch eine leicht bittere Note. Die Espresso Variante (rot) schmeckte besonders ausgeglichen und vollmundig. Doch auch diese hatte im Nachgang eine ganz leicht wahrnehmbare bittere Note. Diese war aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei dem Ristretto. Ich bin eigentlich kein Freund von bitterem Wiener Kaffee, da ich Espresso immer pur und ohne Zucker trinke. Umso überraschter war ich von diesen Sorten aus Österreich, die alle nur eine leicht bittere Note hatten und alle geschmacklich durchaus ihren Reiz haben. Keine der vier getesteten Sorten hat mir gar nicht geschmeckt, sondern jede Sorte hatte seinen ganz besonderen vollmundigen Charakter, so dass ich am Ende auch beim Geschmack nur ein positives Fazit ziehen kann.

Fazit

Die Inspresso Kaffeekapseln aus dem Hause Julius Meinl sind keine besonders preiswerte Alternative. Dafür ist die Verpackung und die Kapsel sehr gelungen und die Sortenvielfalt für die meisten Kaffeetrinker ist absolut ausreichend. Bei der Zubereitung in der Nespresso-Maschine gab es keine Probleme. In allen getesteten Kapsel-Maschinen funktionierten die Julius-Meinl-Kapseln einwandfrei. Beim Geschmack gibt es kleine Abzüge in der B-Note, was aber insgesamt trotzdem noch zu einem guten Gesamtergebnis führt. Für ein namenhaftes Kaffeeunternehmen sind die Inspresso-Kapseln auf jeden Fall gelungen und spiegeln einen ganz besonderen geschmacklichen Charakter wider, den bisher nur wenig Alternativen vorweisen konnten.

Ihr habt die Inspresso-Kapseln ebenfalls getestet? Schreibt eure Meinung gerne als Kommentar unter diesen Beitrag und vergebt die Bewertungspunkte. Ich freue mich über viele Kommentare und Meinungen.